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Die Entwicklung des Gemeindewesens in Überlauf


Da das Waldgebiet "Der Überlauf" zu Anfang des 19. Jahrhunderts zu Kleinstrellin gehörte, so wurden auch die ersten Ansiedler nach dorthin eingemeindet. Doch schon seit 1828 bilden die Bewohner Überlaufs eine eigene Gemeinde, die zur Kirche Arnshagen eingepfarrt war.
Der erste Gemeindevorsteher war der Ziegeleibesitzer Noftze. Er verwaltete das Schulzenamt unentgeltlich. Im Jahre 1844 wandte er sich an den Magistrat der Stadt Stolp mit der Bitte um unentgeltliche Überlassung einiger Parzellen als Schulzenland. Der Magistrat lehnte den Antrag ab. Bald darauf legte Noftze das Schulzenamt nieder und nun wurde Peter Neumann von der Gemeinde gewählt. Er musste in einer schriftlichen Prüfung vor dem Magistrat seine Befähigung für dies Amt nachweisen.
Als um das Jahr 1850 der Teil östlich der Eisenbahnstrecke besiedelt wurde, wurde diesen neuen Siedlern freigestellt, sich nach Kleinstrellin oder nach Überlauf eingemeinden zu lassen. Sie entschlossen sich für Überlauf.
Durch die letzte große Siedlung um 1850 hat das Dorf seine jetzige Gestalt erhalten. Eine lange Reihe von Gemeindevorstehern haben im Lauf der Zeit die örtlichen Verhältnisse zu heben gesucht. Im Jahre 1876-1878 wurde die Bahnstrecke Stolp - Stolpmünde gebaut. Hierbei fanden viele Dorfbewohner lohnende Beschäftigung und das neue Verkehrsmittel wirkte belebend auf die wirtschaftlichen Verhältnisse des Dorfes. 1888 wurde der hiesige Kirchhof angelegt, denn nach gesetzlichen Bestimmungen musste jedes Dorf seinen eigenen Friedhof haben.
Von jeher war es um die Wege und Straßen des Dorfes sehr schlecht bestellt. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Dorfstraße gepflastert und eine Bahnüberführung in der Nähe der Ziegelei gebaut. Erst in den Jahren 1925-1928 wurde die Kunststraße Flinkow-Großstrellin-Kleinstrellin-Überlauf hergestellt. Dadurch hat unser Dorf eine zu jeder Jahreszeit passierbare Straße zur Stadt erhalten, doch die übrigen Straßen (z.B. der Bahnhofsweg nach Arnshagen) sind heute noch in schlechten Jahreszeiten für Fußgänger und Fuhrwerke kaum zu benutzen. Seit 1922 hat ein Teil unseres Dorfes Anschluss an die Überlandzentrale Stolp, von der es elektrisches Licht und elektrische Kraft bezieht. Der Anschluss des ganzen Dorfes ist zu kostspielig, da es zu sehr zerstreut liegt.
Von großen Feuerbrünsten ist unser Dorf seit Menschengedenken nicht heimgesucht worden. Der Gesundheitszustand der Bevölkerung ist von jeher sehr gut gewesen, viele Einwohner haben das 80. Und 90. Lebensjahr überschritten.

(Quelle: "Ostpommersche Heimat" Ausgabe Nr. 19 1932)

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