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Burgwall Überlauf


Der Schloßberg von Ueberlauf liegt 1 km nördlich der Ziegelei des Ortes, ganz in der Nähe des Stolpetales.
Zungenförmig und nach zwei Seiten steil abfallend springt hier die Hochfläche nach dem tief eingeschnittenen Stolpetal vor. Dieser vorgeschobene Zipfel hat einen Durchmesser von 100 x 150 m.
Die natürlichen geologischen Verhältnisse forderten hier geradezu die Anlage einer Befestigung heraus. Die Abhänge nach der Stolpe und dem Dicksbache zu sind ungemein steil und von verhältnismäßiger Höhe. Sie steigen 24 m von der Talsohle an und sind heute - wie wahrscheinlich auch in alter Zeit - durch dichtes Laubholzgestrüpp unzugänglich.
Die Hochfläche, soweit sie innerhalb der Befestigung liegt, ist eben und geräumig und hat zwei tiefe Löcher, die selbst im Hochsommer Wasser enthalten. Der Boden besteht aus reinem, festem Geschiebelehm.
An der Landseite riegelt ein Wall den Bergvorsprung ab und gewährt so einen idealen Schutz. Der Wall, der eine Länge von 150 m, eine Breite von 10 m und eine Höhe von 3 m hat, ist nach Süden leicht vorgerundet. Er ist vollständig mit Ginster und Buchengestrüpp bewachsen und besteht ganz aus Lehm. Dort, wo sich an seinem östlichen Flügel der Eingang befunden haben muß, ist anscheinend zu Bauzwecken Lehm von ihm abgegraben worden. Hier kann man erkennen, daß ein Fundament von größeren Findlingen vorhanden ist. Auch zeigt der Anschnitt in einiger Tiefe deutlich eine größere Brandschicht, die auf eine ehemalige durch Feuer zerstörte Palisadenbefestigung schließen läßt. Später muß der Wall darüber beträchtlich erhöht worden sein.
Innerhalb des Burgwalls liegt das Gehöft des Bauern Boldt, dem auch die innerhalb der Befestigung liegende Ackerfläche gehört.
Sagen und andere Volksüberlieferungen wissen sonst nichts mehr von der interessanten Stätte zu berichten. Dagegen befindet sich noch ein alter Mahlstein im Gehöft des Boldt, der den Strahl der Pumpe auffängt und dem Geflügel als Trinkgefäß dient.
Wir haben es hier bei Ueberlauf mit einer typischen Hochburg zu tun im Gegensatz zu den ausgesprochenen Sumpfburgen Stolp, Lossin, Kleinpodel etc.

(Quelle: "Die Burgwälle des Stolper Landes" von Walter Witt 1934)

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Brand Holzfaeller Baustelle