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Grünhagen



In langer Reihe liegen nordwestlich von Stolp die Dörfer Schwolow, Klein Brüskow, Grünhagen und Groß Brüskow am nördlichen Rande eines Talzuges, der vom Motzbach durchflossen wird. Grünhagen war zuletzt ein Bauerndorf. Die Gehöfte des Dorfes säumten die Chaussee nach Rügenwalde und einen nordwärts führenden Straßenzug.

Einige Angaben über die Gemeinde Grünhagen aus der Zeit vor 1945 in Kurzform:

Zugehörige Ortsteile: keine

Gemeindefläche in ha 138
Wohnbevölkerung am 17.Mai 1939 93
Zahl der Haushaltungen 24
Zahl der Wohnhäuser 1925 21
Amtsbezirk Groß Brüskow
Standesamtsbezirk Groß Brüskow
Gendarmeriebezirk Klein Strellin
Amtsgerichtsbezirk Stolp
Gemeindevorsteher 1931 Raddatz
Bürgermeister 1937 Landwirt Karl Raddatz
Nächste Bahnstation Flinkow
Entfernung 5,5 km
Bahnlinie Stolp - Stolpmünde (Reichsbahn)
Poststelle Groß Brüskow
Letzte postalische Anschrift Grünhagen Post Groß Brüskow über Stolp (Pom.)


Grünhagen ist als selbständiges Domänenamtsdorf im 19. Jahrhundert entstanden. Im Jahre 1871 hatte es 20 Wohnhäuser und 111 Einwohner. Zuletzt war Grünhagen ein Bauerndorf mit kleinbäuerlicher Besitzstruktur. Im Jahre 1939 gab es hier sechs landwirtschaftliche Betriebe mit einer Betriebsfläche von weniger als 5 ha und 15 Höfe zwischen 5 und 10 ha. Der durchschnittliche Grundsteuerreinertrag auf ein Hektar war mit 9,65 RM fast doppelt so hoch wie im Kreisdurchschnitt (5,95 RM).

Grünhagen gehörte zum Kirchspiel Groß Brüskow und damit zum Kirchenkreis Stolp-Stadt. Alle Dorfbewohner waren evangelisch. Die Gemeinde hatte keine eigene Schule. Die Kinder besuchten die Volksschule in Klein Brüskow.

Grünhagen wurde am 8. März 1945 von den Russen besetzt. Dann erschienen bewaffnete Polen, nahmen gewaltsam die Höfe und Wohnungen der Dorfbewohner in Besitz und vertrieben sie. Die Heimatortskartei hat später 35 von ihnen in der Bundesrepublik und 24 in der DDR ermittelt. Aus Grünhagen wurde Wierzbiecin.

Kriegs- und Vertreibungsverluste: 5 Gefallene. 4 Ziviltote und 8 Vermißte ("ungeklärte Fälle").

(Quelle: "Der Landkreis Stolp in Pommern" Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit von Karl-Heinz Pagel)