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Alte Schule

In den ersten Jahren seines Bestehens hatte Überlauf noch keine eigene Schule, die Kinder waren in Kleinstrellin eingeschult. In den Jahren 1830-1840 hatte sich die Gemeinde auf etwa 30 Feuerstellen vergrößert. Die Kinderzahl betrug 40. Da diese Kinder in dem kleinen Schulhause in Kleinstrellin nicht mehr untergebracht werden konnten, die Gemeinde Kleinstrellin sich aber zu einer Erweiterung des Schulzimmers nicht verstehen wollte, so war die Gemeinde Überlauf vor die Notwendigkeit gestellt, eine eigene Schule zu gründen. Das geschah 1843. Schon bei der Aufteilung im Jahre 1832 hatte man eine 3 Morgen große Parzelle, die niemand kaufen wollte, weil sie so sumpfig und wüst war, als Baustelle für eine Schule liegengelassen. Der Patron der Schule war der Magistrat zu Stolp. Er gab noch als Schulland eine zweite Parzelle von 6 Morgen Größe und auch das erforderliche Bauholz zum Schulhaus und Stallgebäude unentgeltlich. Überhaupt erfolgte die Leitung des Baues sowie die innere Einrichtung der Schule mit Bänken und Lehrmitteln durch den Magistrat, die Gemeinde hatte nur die Hand - und Spanndienste zu leisten und nach Vollendung des Baues 400 Taler an den Magistrat zu zahlen.
Die Schule wurde Anfang Januar 1843 durch den Lehrer Glaubke eröffnet. Er verwaltete die Stelle bis 1851. Das Einkommen des Lehrers betrug 45 Taler Schulgeld (jedes Kind musste jährlich einen Taler entrichten). Außerdem erhielt er freie Wohnung und Feuerung und die Landnutzung, zusammen mit 36 Talern berechnet. Sein jährliches Gesamteinkommen betrug mithin 81 Taler.

Alte Schule um 1935
Lehrer Silbersdorff mit Schülern um 1935-1940
Standort der alten Schule
Alte Schule Alte Schule Alte Schule
Lehrer Silbersdorff mit Schüler um 1930
Fotos der ehemaligen alten Schule aus November 2011.

Nachfolger des Lehrers Glaubke wurde Lehrer Mau, der in seiner 37jährigen Tätigkeit viel zur Verbesserung der Schulstelle beigetragen hat. Ihm verdankt die Schule auch die herrliche Weißbuchenhecke, die er und sein Vater 1852 angepflanzt haben. Ferner unterhielt er eine Obstbaumschule, aus der er für die Dorfbewohner so manchen Obstbaumstamm hergab. Viele von den alten Obstbäumen sind von seiner Hand veredelt worden. Vielleicht ist es mit sein Verdienst, dass bei fast allen Gehöften in Überlauf mehr oder weniger große Obstgärten angelegt wurden, die in der Folgezeit eine nicht zu unterschätzende Einnahmequelle für die kleinen Eigentümer wurden.
An der hiesigen Schule sind seit ihrer Gründung überhaupt nur 5 Lehrer tätig gewesen, abgesehen von kurzfristigen Vertretungen. Von jeher wurden hier auch eine Anzahl Kinder von Friedrichstal, von Bahnhof Arnshagen und von Kamp mit unterrichtet. Infolgedessen betrug die Schülerzahl viele Jahre hindurch über 100. Im Jahre 1908 wurden die Gastschulkinder ihren eigenen Gemeinden zugewiesen, so dass die Schülerzahl entsprechend fiel. Augenblicklich beträgt die Schülerzahl 68.
Das Schulhaus ist noch dasselbe geblieben, aber es ist vielfach durch An- und Umbauten erweitert worden. Das alte Wirtschaftsgebäude ist im Jahre 1909 durch ein neues ersetzt worden. Durch den Bau der Bahnstrecke Stolp - Stolpmünde im Jahre 1877 wurde vom Schulland etwa ein Morgen enteignet. Der Betrag hierfür wurde in Pommerschen Pfandbriefen angelegt, die durch die Inflation entwertet worden sind.

(Quelle: "Ostpommersche Heimat" Ausgabe Nr. 19 1932)

Die Dorfbewohner haben viele Lehrer in guter Erinnerung behalten: um 1900 Lau und Dallmann, etwa 1907 Resech, 1927 Kutschke, Blonk, Frl. Lemke, Frl. Gohlke, Frl. Hogenfeld und Lehrer Silbersdorff, der dieses Amt seit 1928 ausgeübt hat. 1941 wurde eine neue Schule eingeweiht. Sie wurde auf dem bisherigen Schulgrundstück gebaut und die alte Schule wurde abgerissen.

Standort der neuen Schule

(Quelle: "Der Landkreis Stolp in Pommern" Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit von Karl-Heinz Pagel)

Eine Liste vieler Lehrerinnen und Lehrer, welche im Regierungsbezirk Köslin tätig waren finden sie auf der Seite meines geschätzten Forscher-Kollegen Uwe Kerntopf vom „Stolper Heimatkreise e. V.“.

Nachfolgend finden Sie einige Fotos der ehemaligen neuen Schule aus November 2011

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