Einige Angaben über die Gemeinde Starkow aus der Zeit vor 1945 in Kurzform:
Zugehörige Ortsteile: (2) Gallenzin - Gallenzin-Saleske, Bahnhof
Gemeindefläche in ha | 856 |
Wohnbevölkerung am 17.Mai 1939 | 520 |
Zahl der Haushaltungen | 116 |
Zahl der Wohnhäuser 1925 | 83 |
Amtsbezirk | Mützenow |
Standesamtsbezirk | Mützenow |
Gendarmeriebezirk | Stolpmünde |
Amtsgerichtsbezirk | Stolp |
Gemeindevorsteher 1931 | Granzow |
Bürgermeister 1937 | Bauer Paul Granzow |
Nächste Bahnstation | Gallenzin - Saleske |
Entfernung | 4 km |
Bahnlinie | Schlawe-Stolpmünde (Reichsbahn) |
Posthilfsstelle | Starkow |
Letzte postalische Anschrift | Starkow Post Saleske über Stolp (Pom.) |
Freischulze: Jochem Stüve. Bauern: 2. Peter Block, 3. Jacob Wockenfuß, 4. Peter Grantzow, 5. Peter Höpner, 6. Stephan Grantzow, 7. Hanß Grantzow, 8. Jochem Kettelhut, 9. Jürgen Schultz, 10. Erdmann Zessin, 11. Jochem Grantzow, 12. Martin Zessin, 13. Dins Kettelhut, 14. Hanß Voß, 15. Jochem Hoffmeister. Cossäthen: 1. Jürgen Hoffmeister, 2. Hanß Kettelhut, 3. Hanß Höpner, 4. Jochem Albrecht, 5. Martin Zeßin, 6. Ewald Rohde, 7. der Schmied Steinfeldt, 8. Otto Keding (Forstbeamter). Grundgeld: 1. Michel Grantzow, 2. Hanß Schultze, 3. Hanß Rohde, 4. Peter Veyelahn.
Um 1784 hatte Starkow mit dem Freischulzen zusammen fünfzehn Bauern, sechs Kossäten, zehn Büdner, unter denen sich der Schmied befand, einen Holzwächter, einen Schulmeister und insgesamt 32 Feuerstellen. Mit der Regulierung wurde aus dem Amtsdorf ein Bauerndorf. Allerdings blieb die Domäne bis zuletzt erhalten. Im Jahre 1938 war sie 174,5 ha groß und hatte 140,5 ha Ackerland, 20 ha Wiesen, 8 ha Weiden und 6 ha Unland, Hofraum und Wege sowie einen Viehbestand von zwölf Pferden, 105 Stück Rindvieh und 150 Schweinen. Sie war an Kurt Bohm verpachtet. Außer der Domäne gab es in Starkow 77 landwirtschaftliche Betriebe, die sich wie folgt zusammensetzten:
32 mit 0,5 bis unter 5 ha |
23 mit 5 bis unter 10 ha |
12 mit 10 bis unter 20 ha |
10 mit 20 bis unter 100 ha |
Im letzten Güteradreßbuch sind als Bauernhofbesitzer genannt:
Wilhelm Fessenbecker | 28 ha | Otto Hoffmeister | 22,5 ha |
Ernst Granzow | 20 ha | Hermann Mews | 22 ha |
Martin Granzow | 21 ha | Ernst Stüwe | 48 ha |
Paul Granzow | 32 ha | Ernst Voß I | 24 ha |
Ernst Hoffmeister | 32 ha | Ernst Voß II | 24 ha |
Max Hoffmeister | 21 ha | Johann Voß | 30 ha |
Starkow Luftaufnahme |
1508 Paul Granzow | 1530 Friedrich Höckendorf |
1508 Ernst Voß II | 1530 Martin Rhode |
1508 Ernst Hoffmeister | 1569 Martin Granzow |
1508 Paul Zaddach | 1569 Ernst Granzow |
1508 Friedrich Wockenfuß | 1569 Otto Hoffmeister |
1508 Otto Wockenfuß | 1569 Richard Hoffmeister |
1508 Ernst Zessin | 1569 Otto Hoffmeister |
1508 Mews - Zessin | 1569 Franz Voß |
1508 Franz Zessin | 1569 Ernst Voß I |
1508 Duske - Schultz | 1569 Johann Voß |
1508 Friedrich Block | 1589 Fessenbecker - Varsbotter |
1530 Max Voß | 1654 Wilhelm Zaddach |
1530 Ernst Stüwe | 1729 Adam-Block |
1530 Bernhard Block | 1729 Friedrich Steinfeldt |
Bauernehrung in Starkow am 10. Mai 1934. Landfrauen betrachten die Ehrentafeln, die den alteingesessenen Familien von Starkow überreicht wurden |
Aus Starkow sind uns Freischulzen seit dem 16. Jahrhundert und die späteren Gemeindevorsteher bekannt:
Joachim Stüwe (erwähnt 1530/42) | Joachim Stüwe + 1787 |
Jürgen Stüwe + 1631 | Joachim Stüwe + 1825 |
Joachim Stüwe + vor 1622 | Martin Stüwe + 1827 |
Joachim Stüwe * vor 1589 | Martin Stüwe * 1811 |
Joachim Stüwe + 1686 | Ernst Reinhold Stüwe + 1922 |
Joachim Stüwe * 1636 | Ernst Stüwe + 1929 |
Joachim Stüwe + 1769 |
Hof des Freischulzen Stüwe in Starkow |
Handel und Handwerk hatten sich erfreulich entwickelt. Im Reichsadreßbuch 1941/42 werden genannt: der Bäcker Werner Granzow, der Gasthof Reinhold Zessin, die Mühlen von Marie Hoffmeister und Robert Hoffmeister, die Schmiede Wilhelm Steinfeld, die Schneider Friedrich Dittmann und Herbert Duske, die Schuhmacher Gerhard Granzow und Reinhard Groth, der Stellmacher Reinhard Adam, der Tischler Karl Redmann und der Zimmermann Erich Duske.
Alle Dorfbewohner waren evangelisch. Starkow gehörte zum Kirchspiel Mützenow und damit zum Kirchspielkreis Stolp - Stadt. In der im Jahre 1932 dreistufigen Volksschule unterrichteten zwei Lehrer in drei Klassen 97 Schulkinder. Es waren Lehrer Karl Haase und Lehrer Gerhard Rudolph.
Endlose Trecks aus Ost- und Westpreußen und aus dem Warthegau durchzogen im Februar und Anfang März 1945 die Gemeinde Starkow. Auch die Dorfbewohner erhielten in letzter Minute noch den Befehl zur Räumung. Er kam jedoch nicht mehr zur Ausführung, da die Russen zu schnell vordrangen. Volkssturmleute aus Starkow und den Nachbardörfern verließen den Ort am 8. März um 0.30 Uhr. Eine SS-Einheit setzte sich um 4.20 Uhr in Richtung Osten ab. Aber erst am Vormittag um 10 Uhr folgten russische Panzer. Bürgermeister Granzow übergab ihnen das Dorf. Es hat unter sowjetischer Besatzung schwer gelitten. Die Polen drangen am 25. September 1945 in das Dorf ein. Sie errichteten eine polnische Verwaltung, bemächtigten sich der Höfe, Häuser und Wohnungen und vertrieben die Dorfbewohner. Die Heimatortskartei Pommern hat später 192 von ihnen in der Bundesrepublik Deutschland und 144 in der DDR ermittelt. Aus dem deutschen Bauerndorf Starkow wurde das polnische Starkowo.
Kriegs- und Vertreibungsverluste: 28 Gefallene, 18 Ziviltote und 64 Vermißte ("ungeklärte Fälle").
(Quelle: "Der Landkreis Stolp in Pommern" Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit von Karl-Heinz Pagel)
(Quelle: BBF / DIPF / Archiv, Sammlungen der Gutachterstelle des BIL. Lehrerkartei und Personalbögen.)