Einige Angaben über die Gemeinde Stantin aus der Zeit vor 1945:
Zugehörige Ortsteile: keine
Gemeindefläche in ha | 353 |
Wohnbevölkerung am 17.Mai 1939 | 183 |
Zahl der Haushaltungen | 42 |
Zahl der Wohnhäuser 1925 | 29 |
Amtsbezirk | Krampe |
Standesamtsbezirk | Krampe |
Gendarmeriebezirk | Gumbin |
Amtsgerichtsbezirk | Stolp |
Gemeindevorsteher 1931 | Duske |
Bürgermeister 1937 | Landwirt Walter Höppner |
Nächste Bahnstation | Stolp |
Entfernung | 7,5 km |
Bahnlinie | Stettin - Groß Boschpol - Danzig (Reichsbahn) |
Poststelle | Gumbin |
Letzte postalische Anschrift | Stantin Post Gumbin über Stolp (Pom.) |
Freischulze: Jacob Albrecht. Bauern: 2. Greger Villmow, 3. Hanß Rahn, 4. Martin Villmow, 5. Martin Schwartz.
Um 1784 hatte Stantin nach Brüggemann zusammen mit dem Freischulzen fünf Bauern, einen Büdner und sieben Feuerstellen. Mit der Regulierung wurde aus dem einstigen Amtsdorf ein Bauerndorf. Im Jahre 1939 hatte es 22 landwirtschaftliche Betriebe:
2 mit 0,5 und unter 5 haIm letzten Güter-Adreßbuch werden als Bauernhofbesitzer namentlich genannt:
Walter Duske | 30 ha | Marie Pagel | 57 ha |
August Höppner | 21 ha | Hermann Schmude | 20 ha |
Karl Höppner | 21 ha |
Den größten Viehbestand hatte die Bäuerin Pagel: sechs Pferde, 30 Stück Rindvieh und 100 Schweine. Der durchschnittliche Grundsteuerreinertrag auf ein Hektar lag mit 9,31 RM erheblich über dem Kreisdurchschnitt (5,95 RM).
Alle Bewohner waren evangelisch. Stantin gehörte zur St.-Petri-Kirche in Stolp und damit zum Kirchenkreis Stolp-Altstadt. In der im Jahre 1932 einstufigen Volksschule unterrichtete ein Lehrer 43 Schulkinder. Lehrer in Stantin waren Karl Zirbel und Albert Johannknecht.Am 7. März 1945 traten die Bewohner die Flucht im Treck an. Unter Führung des Bürgermeisters zog er über Warbelow, Mahnwitz, Hebrondamnitz nach Dammen, wo er von den Russen eingeholt wurde. Alle Geflohenen kehrten am 9. März geschlossen nach Stantin zurück. "Nach Westen konnte sich keiner in Sicherheit bringen." Stantin wurde am 8. März von einer russischen Panzertruppe aus Richtung Rathsdamnitz besetzt. Ein Bauer wurde erschossen, mehrere verschleppt. Dann kamen die Polen. Im Sommer 1946 richteten sie in Stantin eine polnische Verwaltung ein. Sämtlicher Besitz ging nun in polnische Hände über. Die Dorfbewohner wurden vertrieben, die meisten in den Jahren 1946 und 1947. Die Heimatortskartei Pommern hat später 88 vertriebene Dortbewohner in der Bundesrepublik Deutschland und 36 in der DDR ermittelt. Aus dem deutschen Bauerndorf Stantin wurde das polnische Staniecino.
Kriegs- und Vertreibungsverluste: 10 Gefallene, 7 Ziviltote und 27 Vermißte ("ungeklärte Fälle").
(Quelle: "Der Landkreis Stolp in Pommern" Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit von Karl-Heinz Pagel)
(Quelle: BBF / DIPF / Archiv, Sammlungen der Gutachterstelle des BIL. Lehrerkartei und Personalbögen.)